Geschichte

Die kleine Geschichte des Klangs

In den Glaubensvorstellungen der prä-buddhistischen Religion (sie wird auch als Bon bezeichnet), die sich in Tibet etwa ab dem 7. Jahrhundert n.Chr. entwickelte, wird berichtet: Ihr Religionsstifter gShen-rab erwählte sich vor einer seiner letzten Inkarnationen das Land und den Klan seiner Wiedergeburt. Dann betritt er zu einer Glück verheißenden Zeit als weiße Silbe A den Kopf seines Vaters, während zur gleichen Zeit eine rote Silbe MA in den Leib seiner Mutter eintritt. Nach neun Monaten und 10 Tagen erblickt er das Licht der Welt und erhält seinen Namen "Herr der Menschen und Siegreicher". Als er 12 Jahre alt ist, nimmt er mehrere Lehrergestalten gleichzeitig an und sorgt so für die gleichzeitige Verbreitung des Glaubens in mehreren Ländern.
Und da die Götter seit jeher im gesamten Gebiet des Himalaja, aber auch in Indien und Asien stets eng mit irdischen Dingen verwoben waren, prägte sich über viele Jahrhunderte bei den Menschen die tiefe Überzeugung: Grundlage des Seins ist Klang - Welt und Mensch ist Klang!

Im Schöpfungsmythos der Aboriginees wurde die Welt durch den Klang des Didgeridoos erschaffen.
Wenn man über die Grenzen nach Indien blickt, stößt man überall auf Jahrtausende altes Wissen um die ganzheitliche Wirkung von Klängen. In den vedischen Schriften, den ältesten heiligen Texten Indiens, finden sich bereits Hinweise auf die Heilkraft der Töne mit ihren Schwingungen. Dem Klang wird eine unmittelbare, "magische" Wirkung zugeschrieben. Die vedische Heilkunst hat ihre Anfänge übrigens bereits drei Jahrtausende v.Chr. Hier hat das Heilen mit Klängen eindeutig seinen Ursprung.
Sanskrit, die Sprache der Veden behält - obwohl Jahrtausende alt - bis heute seine Lebendigkeit und Aktualität. Auch die Mantras bedienen sich ihres macht- und wirkungsvollen Klangsystems.
Das Sanskrit gewährt insbesondere Einblicke in die Geheimnisse der vedischen Geisteswelt; es beschreibt aber auch materielle Gegebenheiten.
Die Veden bezeichnen ebenfalls den Klang als Ursprung der Schöpfung von unserem Universum. Der Urklang, bestehend aus den drei Buchstaben a, u und m, trägt in seiner Einfachheit die Kraft der gesamten Schöpfung in sich.
Auch noch heute nimmt in Indien das Wissen um die Klänge einen breiten Raum in der Lehre ein.

Im übrigen spielt die Musik - also Klang und Schwingung - nahezu in allen Kulturen rund um die Welt seit Menschengedenken eine wichtige Rolle bei Heilungsprozessen.
Selbst in verschiedenen Sprichwörtern ist heute das Wesen des Klangs präsent, wie zum Beispiel: "Zwang hat keinen Klang", "Wie die Glocke, so der Klang" oder "Dank ist der beste Klang".

Herkunft

Herkunft der Klangschalen

Die Klangschalen wurden bereits hergestellt, als die Menschen begannen, Metalle zu verarbeiten. Ihre Existenz ist nachweisbar im gesamten östlichen Kulturbereich wie dem Himalaja, Indien, Japan, China und Thailand. Klangschalen wurden und werden häufig zur Meditation angewendet. Der Buddhismus fand in der Periode zwischen dem 7. und dem 13. Jahrhundert, in Tibet Verbreitung. Shakyamunis, der als heiligster Buddha von Tibet verehrt wird, wird u.a. auch mit einer Schale abgebildet. Daraus kann man natürlich schließen, dass Klangschalen bereits seit vielen Jahrhunderten eine religiöse Bedeutung in Tibet besitzen. Ihre rituelle Anwendung ist aber bis heute nicht eindeutig belegt. Klar dagegen ist, dass Klangschalen zum täglichen Gebrauch als Essgeschirr dienten. Das Essen sollte, sozusagen eine frühe Form der Nahrungsergänzung, mit Mineralstoffen angereichert werden, die in den Metall-Legierungen enthalten waren. Im Laufe der Zeit haben die (modernen?) Menschen die Schalen durch Plastikgeschirr ersetzt. Auch bestand im Zeichen des Fortschritts die Möglichkeit, anstelle der früheren Nahrungsergänzung Pillen zu schlucken. Als Folge wurde die Herstellung der alten Schalen in Tibet weitgehend eingestellt. Zeitlich damit zusammen fiel der Überfall von China auf Tibet. Damals, Ende der 50er Jahre, mussten viele Tibeter ins benachbarte Nepal fliehen. Die Schalen, die sie dort antrafen, ähnelten ihren eigenen aus Tibet. Es entwickelte sich ein schwungvoller Handel mit dem Westen, so dass viele Klangschalen bei uns ihren "Siegeszug" antraten. Das Wissen um die Handwerkskunst, solche kleinen Kostbarkeiten herzustellen, ging leider seither weitgehend verloren. Allerdings bemühen sich mit Erfolg seit jüngerer Vergangenheit wieder Handwerker die Schalen nach alter Tradition zu fertigen.

Formen

Formen und Herstellung

Die Klangschalen werden aus verschiedenen Metallen hergestellt. Wie viele davon in einer Schale verwendet werden, hängt ab vom jeweiligen Herstellungsgebiet und auch vom Einfluss der vorherrschenden Religion. In der Regel werden zwischen fünf und zwölf (häufig sieben) verschiedene Metalle verarbeitet.

Der Ton und die Schwingungsvariante der Schale hängen von der Zusammensetzung der Metalle ab, aber auch von ihrer Form und der Stärke des Randes. Im Folgenden werden einige Form- und Verarbeitungsbeispiele dargestellt:

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Tibetische Klangschale

Handgearbeitet
Die meist in hoher Form „getriebenen“ Schalen erfordern hohes handwerkliches Geschick. Sie sind in der Regel sehr obertonreich mit einem schönen, lang anhaltenden Klang. Sehr hohe Qualität . Auf dem Bild in golden matt, sowie in einem dunkleren Ton. Diese Art Schalen haben wir von ca. 300 g bis ca. 12 kg. Oft sind diese Schalen auch mit Mantras, Buddhas oder Taras graviert und verziert. (Mischung aus 12 Metallen)
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Antike Klangschale

Himalya-Gebiet
Handgearbeitet in allen erdenklichen Formen. Die mühevoll gefertigten Schalen kommen aus allen Ländern des Himalaya-Gebietes, wie Tibet, Nepal, Nordindien usw.
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Nepalesische Klangschale

Hoch
Handgearbeitet in hoher Form. Die „getriebenen“ Schalen erfordern hohes handwerkliches Geschick und sind in der Regel sehr obertonreich mit einem schönen, lang anhaltenden Klang. Auf dem Bild in golden glänzend, sowie in der Ausführung „black and gold.“ Auch in matteren gold-/messingtönen erhältlich. Diese Art Schalen haben wir von ca. 300 g bis ca. 15 kg. (Mischung aus 10 Metallen).
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Nepalesische Klangschale

Flach
Handgearbeitet in flacher Assam-Form. Die „getriebenen“ Schalen erfordern hohes handwerkliches Geschick. Sie sind in der Regel sehr obertonreich mit einem schönen, lang anhaltenden Klang. Der Klang ist etwas „weiter und ausladender“ als bei den hohen Schalen. Wir haben diese Schalen in verschiedenen Ausführungen, auch alt und antik. Diese Schalen sind sehr selten über 1 kg schwer. (Mischung aus 10 Metallen).
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Indische Klangschale

Hoch
Gegossen mit hoher Form (schüsselförmig). Meist eher kleine Schalen, ca. von 130 gr bis ca. 500 gr., sehr kompakt, klare helle Töne. (Mischung aus 7 Metallen)
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Indische Klangschale

Flach
Gegossen in flacher Assam-Form. Meist eher kleiner Schalen, sehr kompakt, klare helle Töne. Etwas „ausladender und weiter“ im Klang als in der hohen Form. (Mischung aus 7 Metallen)
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Tibetische Gebetsschale

Sonderform
Eine Sonderform ist die so genannte „Tibetanische Gebetsschale“. Sie wird allerdings selten in Tibet hergestellt. Gegossen in schüsselförmiger Form. Meist in sich nach ober verjüngender Form. In kleinen bis mittleren Größen, von ca. 200 g bis 1,5 kg. Sehr kompakt, meist dickwandig. Klare helle Töne. Wird in vielen Farben und Varianten hergestellt. Meist verziert oder graviert. Teils von Hand. (Mischung aus 7 Metallen).

Manche Klangspezialisten vertreten die Auffassung, dass das verwendete Material seine jeweilige Entsprechung in einem Planeten hat, nämlich:

Gold ---> Sonne
Silber ---> Mond
Quecksilber ---> Merkur
Kupfer ---> Venus
Eisen ---> Mars
Zinn ---> Jupiter
Blei ---> Saturn

Anwendung